Zusatzbeiträge 2025: Unternehmen zahlen 3,8 Milliarden Euro mehr – IW warnt vor wachsender Belastung

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung steigt 2025 auf 2,9 % – deutlich mehr als die ursprünglich prognostizierten 2,5 %. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt: Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer bedeutet das eine Mehrbelastung von insgesamt 7,6 Milliarden Euro. Auf die Wirtschaft allein entfallen davon 3,8 Milliarden Euro.


Hintergrund: Warum der Zusatzbeitrag steigt

Seit dem 1. Januar 2025 gilt ein durchschnittlicher Zusatzbeitrag von 2,9 % – das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als vom Bundesgesundheitsministerium erwartet. Der Grund für den sprunghaften Anstieg:

  • Finanzreserven der Krankenkassen nahezu aufgebraucht: Seit der Corona-Pandemie sind die gesetzlichen Kassen verpflichtet, ihre Rücklagen abzubauen, um Beitragserhöhungen abzumildern.
  • Wegfall des Puffermechanismus: Ohne Reserven steigen die Beiträge schneller, sobald die Kosten steigen.

Die Zusatzbeiträge werden – wie die übrigen Krankenversicherungsbeiträge – je zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen. Entsprechend verteilen sich auch die Mehrkosten.


Auswirkungen für Unternehmen

Laut IW-Studie führt der höhere Beitrag zu einer spürbaren Erhöhung der Lohnnebenkosten. Studienautor Jochen Pimpertz warnt:

„Für die Unternehmen in Deutschland sind immer höhere Sozialabgaben eine Wachstumsbremse.“

Die Gesamtsozialabgaben steigen durch die Erhöhung auf über 42 % – ein historisch hoher Wert. Die Folge: sinkende Wettbewerbsfähigkeit, geringere Investitionen und ein wachsender Druck auf die Löhne.


IW-Forderung: Ausgabendisziplin statt Beitragserhöhungen

Das Institut der deutschen Wirtschaft mahnt die Politik zu mehr Ausgabendisziplin im Gesundheitswesen. Nur so ließe sich verhindern, dass künftige Reformen – etwa über den Infrastrukturfonds finanzierte Wachstumsimpulse – durch die Sozialabgaben wieder neutralisiert werden.


Fazit

Für Arbeitgeber bedeutet der gestiegene Zusatzbeitrag 2025 erhöhte Personalkosten – und das in einer Zeit, in der viele Unternehmen ohnehin mit steigenden Energiepreisen, Inflation und Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Eine frühzeitige Kostenplanung und ggf. strategische Personalplanung sind nun wichtiger denn je.


Sie möchten wissen, wie sich die steigenden Sozialabgaben konkret auf Ihre Lohn- und Personalkosten auswirken – oder ob sich Gestaltungsansätze anbieten? Sprechen Sie uns gerne an – wir beraten Sie individuell und vorausschauend.