Steuern & Recht

Steuerklassenwahl von Ehepaaren im Jahr 2020

Verteilung der Steuerklassenkombinationen

Laut den Daten des Statistischen Bundesamtes entschieden sich im Veranlagungsjahr 2020 insgesamt rund 5,3 Millionen zusammenveranlagte Ehepaare mit ausschließlich Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit für folgende Steuerklassenkombinationen:

  • Steuerklasse III und V: 39 % (ca. 2,1 Millionen Paare)
  • Nur Steuerklasse III (ein Partner arbeitet): 25 % (ca. 1,3 Millionen Paare)
  • Steuerklasse IV: 36 % (ca. 1,9 Millionen Paare)

Steuerliche Auswirkungen

  • Steuerklassenkombination III und V:
    • Nachzahlungen: 46 % der Paare in dieser Kombination mussten Nachzahlungen leisten.
    • Rückerstattungen: Diese Paare erhielten insgesamt etwa 1,5 Milliarden Euro zurück.
  • Steuerklasse IV:
    • Nachzahlungen: Nur 5 % der Paare mussten Nachzahlungen leisten.
    • Rückerstattungen: Diese Paare erhielten insgesamt knapp 3,3 Milliarden Euro zurück.

Geschlechterverteilung

  • Steuerklasse III: Über drei Viertel der Steuerfälle in dieser Klasse betreffen Männer (fast 7,7 Millionen Fälle).
  • Steuerklasse V: Frauen sind hier dominierend, mit knapp 3,3 Millionen Fällen, im Vergleich zu 386.050 Fällen bei Männern.

Lohnsteuerabzug

  • Steuerklasse III: Der durchschnittliche Lohnsteuerabzug beträgt 16 % der Bruttolohnsumme.
  • Steuerklasse V: Der durchschnittliche Lohnsteuerabzug beträgt etwa 21 % der Bruttolohnsumme.

Zukünftige Änderungen

  • Steuerfortentwicklungsgesetz: Am 24. Juli 2024 beschloss das Bundeskabinett den Entwurf, der die Steuerklassen III und V in die Steuerklasse IV mit Faktor überführen soll. Dies soll eine gerechtere Verteilung des Steuervorteils aus dem Splittingtarif entsprechend dem Beitrag beider Partner zum gemeinsamen Haushaltseinkommen ermöglichen. Das Ehegattensplitting bleibt bestehen.

Diese Änderungen zielen darauf ab, die Steuerlast gerechter zu verteilen und die steuerliche Belastung für Familien transparenter und fairer zu gestalten.

Weitere Informationen

Die vollständige Pressemitteilung und weitere Details können auf der offiziellen Website des Statistischen Bundesamtes eingesehen werden.